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Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (4)
S02:E16

Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (4)

In der Unternehmenswelt aber auch in der Politik geht es oft darum, schnelle Entscheidungen zu treffen. Die Digitalisierung beschleunigt den Prozess. Die Anforderung, dass wir in kniffligen Situationen Ruhe bewahren und mit Kalkül Entscheidungen treffen, wird immer größer. Dabei sind wir von einer Menge an potenziellen Störfaktoren beeinflusst. Unsere Entscheidungsfindung scheint dann einem Zufälligkeitsfaktor zu unterliegen. Das führt bei Fehlern zu hohen Kosten für die Wirtschaft. Nicht nur kognitive Verzerrungen („Biases“) sondern auch eine unerwünschte Streuung in unseren Entscheidungen trübt das Urteil. Von Daniel Kahneman und seinen Co-Autoren Olivier Sibony und Cass R. Sunstein wird diese Streuung „Noise“ (Rauschen) genannt. Menschen entscheiden selektiv, beziehen sich auf Gruppenzugehörigkeit oder Erfahrung. Die Forscher konnten unter anderem feststellen, dass Richter zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedliche Urteile fällen. Ärzte zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Operationserfolge verzeichnen. Teils tragische und dennoch allzu menschliche Einflussfaktoren sind Hunger oder Müdigkeit. Wie kann Noise reduziert werden und sind Maschinen am Ende doch die besseren und fehlerfreieren Entscheider als wir Menschen? Till Koeppel beschäftigt sich im letzten Teil dieses Radiokollegs mit den Grenzen der menschlichen Urteilsfähigkeit und mit dem Einfluss von Daniel Kahnemans Forschungen auf unsere Zukunft. Gestaltung: Till Köppel. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 07. 03. 2024.

Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (3)
S02:E15

Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (3)

2011 veröffentlichte Daniel Kahneman sein Buch “Schnelles Denken, langsames Denken”. Das Werk setzt sich mit zwei zentralen Arten des Denkens auseinander: Das schnelle und instinktive Denken steht dem langsamen, logischen Denken gegenüber. Schnelle Entscheidungen sind oft falsch. Ein bekanntes Experiment stellt Kahneman zu Beginn des Buches vor: Ein Schläger und ein Ball kosten zusammen 1,10 Euro. Der Schläger kostet einen Euro mehr als der Ball. Wie viel kostet nun der Ball? Etwa 50 % der Studierenden an amerikanischen Elite-Unis und 80% der Studierenden an Universitäten mit leichteren Aufnahmeverfahren antworteten sofort, dass der Ball 10 Cent kostet. Die Antwort ist falsch. Der Ball muss 5 Cent kosten. Nimmt man sich einen kurzen Moment und rechnet nach, dann ist die Antwort logisch. Unter Zeitdruck, dem wir im Alltag häufig unterliegen, antworten viele intuitiv falsch. Das “Schläger-Ball-Problem” offenbart, wie zwei Denksysteme in den menschlichen Köpfen um die Vormacht ringen. Das intuitive System nimmt hier die Rolle des Überlebenstriebes ein, wir handeln, bevor es uns der Handlung selbst erst richtig bewusst sind. Da das zweite System des langsamen Denkens eher faul ist, stützen wir uns in vielen Entscheidungsprozessen auf unsere erste Eingebung. Wirtschaft und Politik profitieren von System 1. Andererseits unterliegen auch Führungspersonen oft Fehlern, die durch eine genauere Evaluierung vermeidbar gewesen wären. Welchen Manipulationen unser Gehirn im Alltag unterliegt und wie wir uns auch unter Zeitdruck zum Nachdenken anleiten können, hat Till Koeppel in Erfahrung gebracht. Gestaltung: Till Köppel. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 06. 03. 2024.

Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (2)
S02:E14

Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (2)

Der Tod seines Freundes und Kollegen Amos Tversky im Jahr 1996 war eine schwere Zäsur im Leben von Daniel Kahnemann. In dieser traurigen Episode seiner Karriere setzte sich Kahneman gerade damit auseinander, was uns Menschen glücklich macht. Seine Arbeiten der 1990er und frühen 2000er sind wichtige Werke der Glücksforschung geworden. Daniel Kahneman untersuchte beispielsweise das Schmerzempfinden von Menschen, bei denen eine Darmspiegelung durchgeführt wurde. Die Ergebnisse brachten ihn zu dem Schluss, dass unsere Bewertung eines Ereignisses vor allem vom letzten Eindruck und nicht von der Erfahrung während des Ereignisses geprägt wird. Später beschäftigte sich Kahneman auch mit dem Einfluss von Geld auf das subjektive Glücksempfinden. 2010 führte er gemeinsam mit seinem schottischen Kollegen Angus Deaton eine Studie durch, die zu dem Ergebnis kam, dass mehr Geld nicht zwingend glücklicher macht. Ab einem Jahresverdienst von damaligen 50.000 - 62.000 Euro würde unser Glücksempfinden stagnieren, hieß es. Ab dieser Schwelle würden emotionale Faktoren, wie mehr Zeit für Freunde und Familie, das zusätzliche Geld überbieten. Forschungsergebnisse aus einer aktuellen Studie, die Daniel Kahneman mit dem Psychologen Matthew Killingsworth durchgeführt hat, widerlegen diese Theorie. Geld führe doch zu mehr Lebensglück, eine Ausnahme seien nur jene Menschen, die bereits wohlhabend, aber unglücklich sind. Till Koeppel begibt sich in dieser Episode auf die Spuren der Glücksforschung. Gestaltung: Till Köppel. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 05. 03. 2024.

Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (1)
S02:E13

Radiokolleg - Wie wir Entscheidungen treffen (1)

Die Fähigkeit des Entscheidens scheint immer mehr Gewicht zu bekommen. Der Psychologe Daniel Kahneman hat sich in seiner Forschung mit der menschlichen Entscheidungsfindung und ihren Irritationen beschäftigt. Für die “Prospect Theory” erhielt er 2002 den Wirtschaftsnobelpreis. Zu Kahnemans 90. Geburtstag beleuchten wir einige seiner Erkenntnisse. Der israelisch-US-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman publizierte gemeinsam mit seinem Kollegen Amos Tversky 1979 die Neue Erwartungstheorie, auch Prospect Theory genannt. Der Aufsatz “Prospect Theory: An Analysis of Decision under Risk” ist ein Grundlagenwerk der Verhaltensökonomik geworden, einer wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin, die sich eingehend mit dem menschlichen Verhalten auseinandersetzt. Die Neue Erwartungstheorie beschäftigt sich damit, wie wir Entscheidungen treffen und wie unsere Wahl durch ein wahrgenommenes Risiko beeinflusst wird. Der Theorie zufolge unterliegen wir sogenannten “Biases” (kognitiven Verzerrungen) und verhalten uns bei drohenden Verlusten oft irrational. Kahneman und Tversky haben viele Experimente durchgeführt, die belegen, dass Menschen eine sogenannte Verlustaversion an den Tag legen. Sind die Chancen auf einen zusätzlichen Gewinn ebenso groß wie jene auf einen Verlust, dann entscheiden wir uns gegen den möglichen Gewinn und sichern uns ab. Dinge werden demnach höher bewertet, wenn wir sie besitzen. Für die Prospect-Theory erhielt Daniel Kahneman 2002 den Wirtschaftsnobelpreis. Wie die Welt davon profitiert hat, beleuchtet wir in dieser Episode. Gestaltung: Till Köppel. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 04. 03. 2024.

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (4)
S02:E12

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (4)

Was ist das Rezept gegen den Facharbeitermangel? Ganz Europa wird im 21. Jahrhundert auf Arbeitsmigranten angewiesen sein. Deshalb ist ein Ziel: Migranten, die da sind, sollten schnell als Fachkräfte ausgebildet werden. Eine zielgerichtete Integration, meint Autor Sebastian Dettmers. Viele schielen auch auf die Frauen. Sie sollen aus der Teilzeit geholt werden, doch wer versorgt dann die Kinder, wenn keine Pädagogen da sind? “Holen wir doch die Alten zurück!” Dieser Schlachtruf verhallte rasch wieder. Sollen die wenigen Fachkräfte einfach mehr arbeiten oder lockt man neue mit der 4-Tage-Woche an? Einige Lösungsideen auf dem Prüfstand. Gestaltung: Ulrike Schmitzer. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 09. 11. 2023.

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (3)
S02:E11

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (3)

Ist die große Zeit der Arbeitnehmer vorbei? Ist die Macht der Gewerkschaften gesunken? Ein Blick zurück zeigt, wie wichtig die Arbeiterschaft auf dem Weg zu unserer Wohlstandsgesellschaft ware. Und wie sie vom Neoliberalismus ausgehebelt wurde. Einige Experten sprechen von der neuen Macht der Arbeiter, der sogenannten „Workers World“. Werden die Arbeitnehmer in Zukunft den Ton angeben? Gestaltung: Ulrike Schmitzer. – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 08. 11. 2023.

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (2)
S02:E10

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (2)

Der Fachkräftemangel in technischen Berufen ist schon lange virulent. Unternehmen suchen händeringend nach Experten, die die Automatisierung umsetzen können. Zum anderen schraubt die Klimawende das Problem noch hoch: Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Gebäudesanierung, – vom Einfamilienhaus bis zum Krankenhaus sollten alle auf grüne Energie umrüsten. Doch die Handwerker und Bauarbeiter dafür fehlen. Auch in der Pflege ist eine Versorgungs-Katastrophe absehbar. Werden Pflegerinnen aus Brasilien oder Kambodscha die Lösung sein? Oder übernehmen in Zukunft Roboter die Jobs von Facharbeitern? Schon jetzt müssen viele Länder um Fachkräfte buhlen, der internationale Wettbewerb ist bereits voll im Gange. Gestaltung: Ulrike Schmitzer. – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 09. 11. 2023.

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (1)
S02:E09

Ö1 Radiokolleg - Arbeiter verzweifelt gesucht (1)

Arbeiterlosigkeit wird das Thema des 21. Jahrhunderts. Fachkräfte und Hilfsarbeiter fehlen in fast allen Branchen. Am Bau, im Tourismus, in der Pflege, im Krankenhaus. Diese Zukunft wurde uns aber nicht prophezeit: Sollten die Arbeiter und Arbeiterinnen nicht völlig durch Roboter ersetzt und überflüssig werden? Nun werden sie aber mehr gesucht denn je. „Die Arbeiterlosigkeit ist neben dem Klimawandel die größte Gefahr unserer Zeit: für unseren Wohlstand, für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt, für das Funktionieren der Demokratie“, meint Autor Sebastian Dettmers. Wir berichten über die Gründe des Wandels in der Arbeitswelt und Ideen, wie eine Wende zu schaffen ist. Gestaltung: Ulrike Schmitzer. – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 07. 11. 2023.

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (4)
S02:E08

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (4)

Ist die Zukunft „post-liberal“? Liberale Parteien und liberales Gedankengut geraten in unserer Zeit durch die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage und den Aufstieg rechts- wie linkspopulistischer Parteien zunehmend in die Defensive – so lautet eine gängige Sichtweise der politischen Großwetterlage, die von der Politikwissenschaft auch immer öfter mit der Bezeichnung „post-liberal“ versehen wird. Doch kritische Stimmen zum Liberalismus finden sich nicht nur an den rechten und linken Rändern des politischen Diskurses. Zu ihnen zählt etwa auch der amerikanische Philosoph Raymond Geuss, der vor kurzem das Buch „Nicht wie ein Liberaler denken“ veröffentlicht hat, in dem er – bei gleichzeitiger Ablehnung jedweder autoritärer Strömungen – einer auf grenzenlosem Individualismus aufgebauten Gesellschaftsordnung keine Zukunft gibt. Gestaltung: Richard Brem. – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 07. 12. 2023.

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (3)
S02:E07

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (3)

Schreckgespenst Neoliberalismus – Im Zuge des 2. Weltkriegs kam es zu einer starken Steuerung von Wirtschaft und Gesellschaft durch den Staat. In den Nachkriegsjahren überlegten liberal denkende Wirtschafts- und Gesellschaftstheoretiker wie Milton Friedman oder der aus Österreich stammende Friedrich Hayek, wie man die Macht des Staates zugunsten des Individuums wieder eindämmen könnte. Hayek, Milton und Gleichgesinnte organisierten sich dazu in der „Mont Pelerin Society“, die ein Programm für eine weitgehende Deregulierung und Liberalisierung vor allem der Wirtschaft formulierten, das unter dem Begriff „Neoliberalismus“ bekannt und wirkungsmächtig wurde. War die Linke dem Neoliberalismus gegenüber lange Zeit sehr kritisch eingestellt, so kam es in den letzten Jahren zu einer überraschenden Entwicklung: der Entstehung eines „progressiven Neoliberalismus“. Gestaltung. Richard Brem. – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 06. 12. 2023.

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (2)
S02:E05

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (2)

Liberalismus in Österreich – Österreich gilt gemeinhin als konservatives Land, in dem der Liberalismus einen schweren Stand hat. Historisch betrachtet ist das nicht ganz zutreffend, denn in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebten der Liberalismus und eine liberal gesinnte Politik eine regelrechte Hochblüte – die in der Folge des Börsenkrachs von 1873 dann aber auch rasch wieder zu Ende ging. Bereits zuvor, um 1848, etablierte sich hierzulande eine besondere Spielart des Liberalen – der Nationalliberalismus, der als politischer Faktor bis in die heutige Zeit fortwirkt. Gestaltung. Richard Brem. – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 05. 12. 2023.

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (1)
S02:E05

Ö1 Radiokolleg - Was ist liberal? (1)

Die Wurzeln des Liberalismus – Der amerikanische Politikwissenschafter und Historiker Larry Siedentop erregte 2014 mit einem Buch Aufsehen, in dem er die Entstehung des Liberalismus mit der „Erfindung des Individuums“ erklärte – die er wiederum aus dem Christentum herleitete. Erst die katholische Kirche und später der Protestantismus hätten, so Siedentop, die Grundlage für die Idee eines von Herkunft, Hierarchien und persönlichen Bindungen freien Individuums geschaffen, das im Liberalismus des 19. Jahrhunderts dann seinen politischen Ausdruck fand. Seitdem hat der Liberalismus eine Vielzahl an – auch ideologisch divergierenden – Bedeutungsebenen hinzubekommen, die vom „Manchester-Liberalismus“ über den „Ordoliberalismus“ bis zum „Linksliberalismus“ reichen. Gestaltung: Richard Brem. – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 04. 12. 2023.

Ö1 Radiokolleg | Das Lernen lernen
S02:E04

Ö1 Radiokolleg | Das Lernen lernen

Wie wir lernen – Bedürfnisse und Methoden (4) Do., 12.10.2023 Gestaltung: Margit Atzler Warum fällt es Kindern leicht zu lernen, Erwachsenen aber vermeintlich schwerer? Welche Lernmethoden gibt es und sind die gängigsten, die praktiziert werden? Das Gehirn lernt vor allem über „trial und error“, und doch sind wir damit aufgewachsen, dass es gilt, Fehler zu vermeiden. Nach dem Motto: „Fehler sind schlecht und werden bestraft.“ Ein Kind, das Laufen lernt, fällt allerdings unzählige Male hin und schult genau auf diese Art das Gleichgewicht, das es braucht, um später auch längere Strecken über unebene Flächen zu gehen oder gar Fahrrad zu fahren. Eine gewisse Fehlerkultur auf gesellschaftlicher Ebene wäre wichtig, um vor allem in dem immer komplexer werdenden sozial Miteinander die Kompetenzen zu erlernen, die wir in den kommenden Jahrzehnten für immer neue Herausforderungen brauchen. Ob ständiges Wiederholen, fotografisches Gedächtnis, „hören, sehen, aufschreiben“, körperliche Bewegungseinheiten oder anderes: Methoden, unterschiedliche Inhalte zu lernen gibt es viele. Ihnen ist gemeinsam, dass sie eine individuelle Auseinandersetzung und möglichst positiv behaftete Erfahrungen brauchen, um auch den sogenannten Lernerfolg positiv zu gestalten. Doch auch, wenn der gewünschte Lernerfolg ausbleibt: irgendetwas lernen wir immer, auch wenn es nicht das ist, was eigentlich beabsichtigt war.

Ö1 Radiokolleg | Wir haben nie ausgelernt
S02:E03

Ö1 Radiokolleg | Wir haben nie ausgelernt

Wie wir lernen – Bedürfnisse und Methoden (3) Mi., 11.10.2023 Gestaltung: Margit Atzler Lernen muss und darf sich nicht auf junge Menschen beschränken. Schließlich sind wir bis ins hohe Alter gefordert zu lernen, mit sich verändernden äußeren Bedingungen umzugehen. Unter der Bezeichnung „Lebenslanges Lernen“ sollen auch Menschen im hohen Alter dazu animiert werden, Neues auszuprobieren. In diversen Kursbroschüren steht dies oft mit dem Erlernen digitaler Kompetenzen im Zusammenhang. Doch auch sportlich können Menschen mit 40, 50, 60 oder 70 Jahren noch komplett neue Fähigkeiten und Techniken erwerben – vorausgesetzt, es ist eine gewisse körperliche Grundlage vorhanden. Bestimmte Grundlagen braucht es auch beim kognitiven Lernen, z.B. beim Fremdspracherwerb. Je höher die sprachliche Kompetenz in der Muttersprache, umso leichter eignen wir uns Fremdsprachen an. Und je mehr Fremdsprachen wir bereits beherrschen, desto leichter lernen wir noch eine Neue dazu. Das Gehirn ist also nicht ein Gefäß, dass durch zu viel Lernen irgendwann übergeht – im Gegenteil. Wir Menschen können gar nicht genug lernen. Ganz nebenbei helfen geistige und körperliche Fitness bei der gesellschaftlichen Teilhabe und schützen vor sozialer Isolation.

Ö1 Radiokolleg | Zeitfenster – wann wir was am besten lernen
S02:E02

Ö1 Radiokolleg | Zeitfenster – wann wir was am besten lernen

Wie wir lernen – Bedürfnisse und Methoden (2) •Di., 10.10.2023 Gestaltung: Margit Atzler Lernen beginnt bereits im Mutterleib. Es folgen diverse Lernstadien, in denen wir unterschiedliche motorische und geistige Kompetenzen erwerben. Für bestimmte Fähigkeiten wie das Laufenlernen und den Spracherwerb, gibt es bestimmte Zeitfenster. Wenn innerhalb eines gewissen Zeitrahmens beispielsweise kein sprachlicher Input erfolgt ist, kann der Mensch diese Lücke nicht mehr nachholen. Ein Verständnis über die aufeinanderfolgenden Lernstadien hilft, auf die Bedürfnisse im jeweiligen Alter einzugehen und Lernmethoden zu entwickeln, die es in der jeweiligen Situation braucht. Im Bildungskontext sind Kinder und Jugendliche meist für die gesamte Schul- und Universitätslaufbahn von Gleichaltrigen umgeben. In diesem Umfeld ist der sogenannte „Lernerfolg“ von ausgewählten Lehrpersonen abhängig. Doch Kinder lernen sowohl von Älteren als auch von Jüngeren, und zwar nicht nur vorgeschriebene Lerninhalte. Soziales Lernen rückt im Zeitalter des messbaren Lernerfolgs allerdings immer mehr in den Hintergrund.

Ö1 Radiokolleg | Was macht das Gehirn beim Lernen?
S02:E01

Ö1 Radiokolleg | Was macht das Gehirn beim Lernen?

Wie wir lernen – Bedürfnisse und Methoden (1) Mo., 9.10.2023 Gestaltung: Margit Atzler Das Radiokolleg befasst sich damit, wie wir Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen lernen, was im Gehirn passiert und welche menschlichen und emotionalen Bedürfnisse gestillt werden, wenn wir aus freien Stücken etwas Neues lernen. Außerdem: welche Methoden gibt es, um Lernen zu fördern und zu erleichtern. Warum lernen manche Menschen leichter als andere? Was hat Lernen mit Bildung zu tun? Und macht das Gehirn einen Unterschied zwischen geistigem und körperlichem Lernen? Lernen bedeutet nichts anderes, als dass im Gehirn neuronale Verbindungen geknüpft, verändert und gefestigt werden. Im Lauf des Lebens begegnen uns vor allem im schulischen Kontext immer wieder Hindernisse, die die Begeisterung am Lernen zerstören und somit Lernerfolg verhindern – ein gesellschaftliches Phänomen, das spätestens ab dem Teenager-Alter zur Normalität geworden zu sein scheint.