Die Coronakrise hat uns alle verunsichert. Dass wir so gut durchgekommen sind, liegt auch daran, dass es uns gelungen ist, Sicherheit in der Unsicherheit zu schaffen. Indem wir uns mit un- seren Geschäftspartnerinnen zu Anfang jede Woche neu abspra- chen, konnten wir viele Zahlungen verschieben und ein Polster anlegen, aus dem wir dann nicht nur die bezahlen konnten, die dringend Geld brauchten, sondern auf dem wir auch selbst durch die Krise gerutscht sind, zumindest bisher. Dabei war dieses deli- berative Verfahren gar nicht neu. Im Grunde wende ich es schon lange an. Ich schließe keine schriftlichen Verträge, sondern treffe die Absprachen mit meinen Geschäftspartnerinnen immer unter dem Vorbehalt, dass der Konsens, den wir gerade gefunden haben, nur so lange gilt, wie alle damit zufrieden sind. Sollte sich da ran etwas ändern, weil die Umstände oder Interessen sich ändern, verhandeln wir neu. Damit ist eine gewisse Unsicherheit verbun- den, denn wir können nicht so sicher für die Zukunft planen wie andere, die feste Verträge haben. Tatsächlich planen wir aber auch viel weniger als andere Unternehmen. Es gibt keine Umsatzziele, keine festen Terminpläne, wann etwas fertig sein muss, sondern bestenfalls offene Absprachen und Wünsche.