8 Wie ich wurde, was ich bin
Ep. 11

8 Wie ich wurde, was ich bin

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Ich habe früh angefangen zu arbeiten und viele verschiedene Jobs gemacht. Das musste ich auch, denn das Geld war bei uns zu Hause immer knapp. Nicht nur das Geld, sogar das Essen. Meine Mutter war alleinerziehend, wir bezogen Sozialhilfe und mussten alles rationieren, auch Lebensmittel. Käse, Brot, Milch – das war alles eingeteilt. Für andere Sachen war schon mal überhaupt kein Geld da. Ich habe den Blumenladen ums Eck geputzt, um mir das Geld für ein Skateboard zu verdienen und mit dem Board dann die Blumen ausgefahren, um ein bisschen Taschengeld zu haben.

Später war ich Handlanger auf dem Bau, Barkeeper, Gabelsta- plerfahrer und Universitätsdozent. Tatsächlich war die Arbeit auf dem Bau aber entscheidend für mich. In der Schule war mir ein vielleicht traditionelles, aber für mich negatives Gesellschaftsbild vermittelt worden. Es gab »die Guten und die Kümmels«, wie es bei uns hieß. Die Guten, das waren die Kinder der leitenden An- gestellten, der Sparkassendirektoren und höheren Beamten. Die »Kümmels« das waren die Kinder von Einwanderern, Handwer- kern und einfachen Angestellten.

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